Dienstag, 23. Juni 2009

Alles neu in Darwin.

Geschafft! Es ist kaum zu fassen, dass wir jetzt ganz oben im Top End Australiens angekommen sind... Obwohl Darwin 1974 vom Zyklon Tracy voellig zerstoert wurde, ist davon kaum noch etwas zu sehen. Es scheint, als ob die Menschen hier alle kleine Stehaufmaennchen sind, die absolut keine Muehe scheuen, um ihre Stadt wieder zu dem zu machen, was sie einmal war: Eine kulturell vielfaeltige und sonnenverwoehnte Stadt, die Neuankoemmlinge mit offenen Armen empfaengt und ein Lebensklima vermittelt, dass auf der Welt einzigartig ist. Hier gibt es nur zwei Jahreszeiten: die Trocken- und die Regenzeit bei durchschnittlich 30 C das gesamte Jahr ueber.

Unsere erste Sehenswuerdigkeit waren die Mindil Beach Sunset Markets, die wie der Name verspricht, uns einen herrlichen Sonnenuntergang mit Blick auf das weite Meer in Richtung Asien bot.



















Kaum Wellengang, nur ein leises Plaetschern des Wassers war zu hoeren.



















So rot hatten wir die Sonne bisher noch nicht gesehen.



















Sehr beeindruckt waren wir auch vom neuen Harbour District, der erst im April 2009 eroeffnet wurde und an dem immer noch fleissig gebaut wird. Hier der Blick auf die Strandlagune und die noch unbewohnte Haeuserfront. Da koennte sich die Hafencity in Hamburg bestimmt nochmal das ein oder andere abgucken...



















Sogar einen eigenen Lifeguard gibt es hier! Den Job haette ich auch gern.



















Gleich daneben die Attraktion Darwins überhaupt: die Wave Lagoon - ein Wellenbad im Freien, direkt gegenüber des ebenfalls neuen Convention Centers. Einfach herrlich, sie hier von den doch sehr heissen Temperaturen einmal abzukühlen!



















Da hier im Sommer bzw. in der Regenzeit überall im Meer die gefährlich, giftigen Würfelquallen ihr Unwesen treiben, haben sich die Bewohner Darwins noch andere Möglichkeiten einfallen lassen, unbeschwert zu baden. So zum Beispiel im Lake Alexander, am äusserst entspannten East Point der Stadt. Auffällig ist, das fast alle Schwimmer mit T-Shirt, Hut und Sonnenbrille baden gehen. Vor Schutz der Sonne natürlich!



















Nachdem wir noch auf weiteren Märkten und anderen Kälte-spendenden Schattenplätzen uns von dem ersten Teil des Outbacks erholen konnten, brechen wir morgen zum zweiten Teil auf: Alice Springs und der Uluru erwarten uns in der Roten Mitte. Bei zur Zeit 0-2 C Grad nachts wird das bestimmt ein krasser Gegensatz!

Aktueller FARGO-Hörtipp:
Silversun Pickups - There's no secrets this year
Schon oft mit den früheren Smashing Pumpkins verglichen, kann ich gar nicht genug kriegen, von dem brachialen Grungesound dieser LA-Band. Besonders zum Autofahren gut geeignet!
http://www.myspace.com/silversunpickups

Montag, 22. Juni 2009

Durch Australiens Outback mit Kakadus.

Strotzend vor Abenteuerlust und frisch gestärkt mit unseren morgendlichen Cerealien fuhren wir von Cairns westlich auf eine immer einsamer werdende Straße.



















Unglaublich, nur wenige Kilometer später war die Landschaft gleich viel ebener, unbewohnter und vor allem monotoner.



















Die Kolossale Leere Australiens ist nich leicht zu beschreiben.



















Das Land ist - wie Bill Bryson in seinem Buch beschreibt, das bei weitem am dünnsten besiedelte der Welt. Hier wohnen pro Quadratmeile nur 6 (!) Menschen. Im Vergleich dazu: Macau (69.000), GB (632).



















Im Outback gab es nur trockenes Gras, niedriges Gestrüpp, rote Erde und eine nicht fassbare Weite. Uns gefiels.



















Jeden Tag fast 10 Stunden unterwegs, mit einer zurückgelegten Strecke zwischen 800-900 km.



















Unterwegs begegneten wir neben diversen von Monstertucks totgefahrenen Tieren, fast einen ganzen Zoo an Lebewesen.



















Darunter Emus, Kängurus, Wallabies, Rinder, Wildpferde, Adler, Ziegen, Ghalas, Reiher, Wildschweine sowie schwarze Rotschwanz- und weiße Kakadus.



















Wer durchs Outback fährt, gehört dazu. Das bekommt man am Besten durch den "friendly finger" anderer Wohnmobilisten mit - sie nehmen die Hand vom Lenkrad und erheben den Zeigefinger, um damit Gleichbesinntheit zu bekunden. Na, das ist doch mal nett!



















Solchen 50-Meter-Trucks begegnet man ab und zu unterwegs...



















Die Hitze ohne Klimaanlage fast unertraeglich.



















Aber dafuer wurden wir mit wunderschoenen Sonnenuntergaengen mitten im Nirgendwo belohnt.



















Am naechsten Tag ging es dann voller Elan und ohne grosse Fisimatenten weiter.
























Durch noch endloser scheinende Asphaltbetten.



















Dann - auf einer der wenigen Rest Areas pausierten wir voellig erschlagen.



















So kann man es uebrigens auch machen: Das Zelt gleich auf dem Dach aufschlagen. Leiter ran und rein in die Gute Stube!



















Hier mit etlichen Caravan-Kollegen - kleine Camper mit Backpackern drin trafen wir so gut wie gar nicht. Die dachten sich bestimmt: Nur fliegen ist schoener, was?!



















Zum Abschluss noch einmal richtig, geteerter Asphalt...



















... und kleine Buschfeuer am Strassenrand.



















Schon nach drei langen Tagen, unzähligen Tankstopps und 5 Liter Öl - unsere alte Tröte hatte ganz schön Durst - erreichten wir eine gemütliche Rest Area kurz vor Katherine, bevor es am vierten Tag bereits in den Kakadu National Park, widerum der Größte in Aussieland, ging.



















Zum Weltnaturerbe gehörend, durchquerten wir bei erdrückender Hitze (gefühlte 40 C) nur einen winzigen Teil des 19.804 m2 flächendeckenden Parks. Fuer die wirklich interessanten Plaetze kommt man naemlich nur mit einem 4WD durch. So'n Pech aber auch...



















Die Wetlands bei Yellow Water.



















Eine Vogelschaar, die besonders in der Trockenzeit zu gegen ist.



















In Nourlangie.



















Der Anblick dieses hochaufregenden Felsvorsprungs in den Steilhängen des Arnhemlands macht verständlich, warum er für die Aborigines so große Bedeutung besaß. Der langgestreckte Felsen aus rotem Sandstein, steigt majestätisch aus dem umliegendem Wald empor und fällt nach einer Seite in gestuften Klippen ab.


















Darunter befinden sich die bekanntesten Stätten der Felsmalerei im Kakadu.



















Ja, Kaengurus gab es damals auch schon!



















Im Gebiet Ubirr steht ein Felsen, der zum Dreh von "Crocodile Dundee" benutzt wurde. Auf dem Bild links zu sehen.


















Ein Blick auf Arnhem Land - nur mit Aborigines zugaenglich.



















Auch in der Trockenzeit ziemlich nass - die Wetlands von Mamukala.



















Ein von Termiten ausgehoehlter Baumstamm. Koennte man bestimmt gut als Grill verwenden...



















Aktueller FARGO-Hörtipp:
Moby - Pale Horses
Der Meister ist zurueck. Richard Melville Hall begeistert mit sphaerischen Klaengen, die nicht nur Fahrstuhlfahrer erfreuen werden. Inspiriert durch ein Interview mit David Lynch, singt sich Amelie, eine Freundin von Moby, durch die Geschichte von bleichen Pferden.
http://www.myspace.com/moby

Samstag, 13. Juni 2009

Bushdrive zum Cape Trib & Port Dougie.

Bevor wir uns in die Wet Tropics und den hohen Norden der Ostkueste begaben, mussten wir natuerlich noch einmal raus ans Great Barrier Reef, die bunte Unterwasserwelt besichtigen. Die Green Island, vor Cairns gelegen, war da der passende Ausgangspunkt zum Schnorcheln und Entdecken. Sogar 2-Meter-lange Riffhaie sind uns begegnet... Hilfeee!!



















Von den unzaehligen Bushwalks erschlagen, entschieden wir uns diesmal einfach fuer die bequemere Version: Den Bushdrive. Das sieht dann so aus.



















Das Cape Tribulation, der Punkt an dem tropischer Regenwald auf den Ozean trifft, war das noerdlichste fuer uns mit der Troete erreichbare Ziel an der Ostkueste Australiens. Fuer alles andere muesste ein 4WD her.



















Bei angenehmen 28 C machten wir einen Strandspaziergang entlang des maechtigen Regenwalds.



















Ganz schoen beeindruckend dieses gruen.


















Mitten im Mangrovenwald bei low tide.



















Doch geirrt: Der Bushwalk blieb uns auch hier nicht erspart. Wir entdeckten ein Sumpfgebiet, in dem die Baeume Wurzeln schlagen.



















Ich entschied mich da doch lieber fuer die Tarzanvariante und schwang mich an der Liane. Na gut, nicht ganz...



















Wegen der Spinnen in meiner Hamburger Wohnung schon oft als Spiderman geoutet, erwischte ich hier einen auesserst grossen Spielkameraden. Ob die kitzelig ist?
























Da moechte ich doch lieber nicht drin schwimmen. Die Crocs lassen gruessen. Apropos: Diese heasslichen Gummi-artigen Schuhwerke gleichen Namens traegt hier fast jeder Aussie. Dabei dachte ich, "Thongs" bzw. "Flippies" waeren hier DAS It-Ding. Mmh, Fehlanzeige!
























An der Cow Bay machte ich einen auf Cowboy.
























Zum kroenenden Abschluss ging es fuer uns durch eine endlose Palmenallee nach Port Douglas, einen sonnenverwoehnten Urlaubsort, in dem die Reichen und Schoenen sich leidenschaftlich erholen.



















Wir natuerlich auch.



















Doch uns zieht es weiter nach Westen und ins tiefe Outback. Nicht, dass wir von den vielen Straenden genug haetten, aber das wirkliche Australien und die Weite erlebt man doch nur ausserhalb der Grossstaedte im Inneren des Landes. So sagt man zumindest! Morgen brechen wir auf in die Wildnis. Genug Benzin und Wasser sind verstaut! Denken wir zumindest. Wir hoeren uns in Darwin...

Aktueller FARGO-Hoertipp:
Paolo Nutini - No other way
Der junge Schotte ist zurueck mit seinem zweiten selbst-produzierten Album und hoert sich an, als ob er gerade aus dem Soundtrack zu "Dirty Dancing" enflohen wurde. Percy Sledge laesst gruessen!
http://www.myspace.com/paolonutini