Mit einem nagelneuen Schlitten und genug Vorraeten fuer eine Woche setzten wir am Sonntag abend mit der "Spirit of Tasmania" vom Ufer des Port Melbourne ab.
Wie es scheint, haette der Zeitpunkt nicht besser sein koennen, denn in Melbourne schuettete es in Strömen.
Gut zu wissen, dass nicht nur wir traurig waren, Melbourne zu verlassen...
Nach 10 Stunden auf dem Wasser - geschlafen wurde in Liegesitzen - kamen wir im leider ebenso grauen Devonport an. Doch gleich der erste Blick auf die neue Umgebung und den Mt Roland liess uns unser Truebsaal schnell vergessen.
Da wir nur vier Tage den Wagen hatten, wollten wir in der kurzen Zeit so viel wie moeglich von diesem Inselstaat sehen. Als Erstes schwebte uns eine kleine Wanderung auf den Cradle Mt im selbigen Nationalpark vor. 6 Stunden sollte der Summit Walk dauern, doch leider hinderten uns die Wetterverhaeltnisse daran, ganz den Gipfel zu stuermen.
Zwischendurch klarte es jedoch hin und wieder auf und bescherte uns tolle Ausblicke.
Hier ein Blick auf den Crater Lake, der sich mitten aus dem Nichts heraus vor uns erstreckte.
Von oben moechte man da lieber nicht reinfallen...
Der Landschaft erinnerte mich sehr an den Tongariro National Park auf der Nordinsel Neuseelands, wo wir auch mit starkem Nebel und Regenguessen zu kaempfen hatten.
Fuer einen kurzen Augenblick zeigte sich uns dann doch noch der Cradle Mt in seiner vollen Pracht. Aber bei dem Nebel haetten wir eh nicht viel gesehen...
Im trockenen Launceston angekommen, ging es - wie sollte es auch anders sein - gleich zur Boags Brewery, Stubby Holder shoppen.
Da meine einzig mitgebrachte Hose von der Wanderung voellig durchnaesst war, musste ich ganz spontan auf den typischen Aussie-Look umsteigen: Arbeiterhemd und Jogginghose. Fesch, oder?
Wie auf dem Werbeplakat zu sehen, lag ich damit wohl voll im Trend!
Am nahegelegenen Cataract Gorge ging ich anschliessend ein Weilchen spazieren, waehrend Burkart ein paar Bahnen im kalten Becken am Fusse des laengsten Single Span Sesselliftes der Welt schwomm.
Doch alleine bringt so eine Flusswanderung nur wenig Spass.
Also genoss ich noch schnell den tollen Blick auf die Alexander Suspension Bridge und machte mich schnell frisch fuer neue Taten.
Ich wurde nicht entaeuscht. Das kleine Oertchen Binalong Bay an der Bay of Fires hielt, was die Bikini-Schoenheit am Ortseingang versprach!
Weisser Sandstrand und Summer feeling pur.
Da man bei der Entdeckung dieser Bucht von der See aus die Feuer der Ureinwohner an der Kueste sehen konnte, bekam sie ihren Namen.
Doch auch die Felsen schimmerten hier feuerrot.
Grund genug fuer mich mal wieder in die Luft zu springen...
...und mich ganz entspannt am Strand zu aalen. Nach der gestrigen Wanderung genau die richtige Erholung, kann ich Euch sagen!
Ein weiterer Grund hier unsere Zelte aufzuschlagen und nicht an unser straffes Programm am morgigen Tag zu denken.
Will man hier nicht jeden Tag aufwachen...? Moin-sen!
Weiter ging's zum Freycinet (spricht man aus wie Freixenet, nej) National Park und der fantastischen Wineglass Bay. Da huschte auf dem Parkplatz vor uns auf einmal eine Känguru-Mutti mit Beutelchenbaby umher. Suess, nicht?
Noch besser war aber der Ausblick auf die Coles Bay, zentraler Ausgangspunkt des Parks.
Auf halbem Weg am Look Out genossen wir die Wahnsinnsaussicht. Hinchinbrook Island laesst gruessen! That's paradise.
Waere es bloss nicht so unertraeglich heiss gewesen. In Tasmanien soll es heiss sein, fragt ihr Euch sicher. Ja, unglaublich, aber wahr! Uns lief der Schweiss nur so in Baechen herunter. Burkart haette am Liebsten, dass ich ihn auf dem Ruecken mit Sonnenschutz getragen haette wie dieses kleine Maedchen. Coole Erfindung - gibt's bestimmt nur in Oz!
Der Strand war genauso wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Einmalig!
Leider hatten wir keine Badehose dabei, sonst haetten wir uns ganz sicher in diese einladenden Fluten gestuerzt.
Einfach nur Chillen am Strand war aber auch gar nicht sooo schlecht... siehe Burki.
Voellig erschoepft zeigte sich dann nochmal die kleine Känguru-Familie.
Vom Tag noch nicht genug ging es kurz vor dem historischen Port Arthur noch zum Tasman Arch an der Kueste vom Tasman National Park.
Das hatte ich alles schon besser an der Great Ocean Road gesehen, aber beeindruckend war es trotzdem.
An Doo-Town, einem Feriendoerfchen, in dem alle Haeuschen einen Namen mit "Doo" haben, machten wir ebenfalls halt. Weitere einfallsreiche Variationen waren "Doo Little", "Xana-Doo"und "Love Me Doo".
Wie es der Zufall so will, machten Filip und Anneke aus Brisbane auch gerade Urlaub auf Tassie. Noch unglaublicher war, dass sie auch gerade in Port Arthur angekommen waren und auf einem Campingplatz aufgeschlagen hatten. Ein sehr nettes Wiedersehen!
Die wohl verdiente Nacht verbrachten wir bei den Remarkable Caves 5 km suedlich von Port Arthur.
An der Kueste ist es einfach doch am Schoensten!
Der Grinsemann in seinem Element.
Auf der ehemaligen Sträflingskolonie (um 1830), auch als „Hell on Earth“ bekannt, machte ich wieder alleine einen Rundgang. Burkart hatte sich fuer die Ghost-Tour am Abend zuvor entschieden und wollte sich die gehoerten Gruselgeschichten nicht vom Tageslicht verderben lassen.
Ein wahrhaft historsicher Ort.
Weiss gar nicht, was an der Umgebung so schlimm gewesen sein soll??
Ein schoener Abschluss! Leider auch der letzte Sonnenschein fuer sehr lange Zeit! Schon am nachmittag mussten wir den Schlitten wieder in Hobart abgeben, wo wir noch vier Naechte im Old Brunswick Hotel verbrachten. Ein Hostel, dass ich aufgrund seines Namens mit Hinblick auf mein geliebtes Stadtviertel in Melbourne ausgewaehlt hatte. Auf dem Weg dorthin dachte ich auf einmal eine ASTRA-Werbung aus meiner Heimatstadt zu sehen, doch die Typologie war wohl wieder nur geklaut. Oder andersrum?
Im laessigen Cowboylook machten wir dann noch kurz einen Abstecher an die nicht wirklich herausstechende Seven Mile Beach, bevor wir dann endgueltig in Hobart ankamen.
Wo es uns als Allerertes hinverschlug? Richtig, zur aeltesten Brauerei Australiens: Cascade. Im Zuge der Abende habe ich sogar gleich ein neues Lieblingsbier fuer mich entdeckt: Cascade Pale Ale.
Das brauchte ich auch, nachdem es in Hobart einfach dauerregnete. Da konnte mich selbstdas "Kasperle-Haus" auf den touristischen Salamanca Markets nicht aufheitern.
Viel unternehmen konnten wir in der zweitaeltesten australischen Stadt (nach Sydney) daher nicht, und ausser lecker Fish & Chips gab es hier nur wenig Neues zu erforschen. Genug Zeit, um an der Anzeige fuer meine Troete zu basteln, die ich in Sydney dann schweren Herzens verkaufen moechte.
Ein letzter, wieder trockener Tag, in Melbourne. Zeit, dieser Stadt nun wirklich lebewohl zu sagen! Morgen frueh starten Burkart und ich unsere letzte Tour in Richtung New South Wales. Ich bin gespannt.
Aktuelle FARGO-Hörtipps:
Two Door Cinema Club - I Can Talk
Die neuen Lieblinge des franzoesischen Kitsuné-Labels aus Irland. Energie geladener Electropop, mit dem sich sicherlich ganz schnell jeder Club fuellen leasst. Boxen auf laut, bitte!
http://www.myspace.com/twodoorcinemaclub
Hot Chip - Take It In
Zu dieser Band muss Nichts mehr gesagt werden. Ein Garant, wenn es um den Soundtrack der Sinne geht. Naechstes Jahr wieder live und in Farbe. CU at MELT! 2010. "Do it, do it, do it..."
http://www.myspace.com/hotchip
Miike Snow - Animal
Eine schwedische Band, die groovige emotionalen Pop fuer alle Tanzflaechen dieser Welt bereit haelt.
http://www.myspace.com/miikesnow
John K. Samson - Haert Of The Continent
Der Saenger der fantastischen Weakerthans mit seinen ersten Soloversuchen, seit dem 1995 veroeffentlichten "Little Pictures". Eine Single-Reihe, die an bestimmte Strassen in Manitoba, Canada angelehnt sind. First runner up "City Route 85".
http://www.myspace.com/theweakerthans
Noise Addict - Hey Baby
Die wiederauferlebete Jugendsünde von Ben Lee. Mit dabei kein geringerer als Lou Barlow am Bass. Das neue Album "it was never about the audience" gibt es kostenlos auf der Band eigenen Website. Genug Geld hat das Songwriter-Wunderkind also schon.
http://noiseaddict.net
Sonntag, 29. November 2009
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Tasmanien ist ja traumhaft! Und es macht so viel Spaß über Deine Reisen und Erlebnisse zu lesen... Nur die Protagonisten in Deiner Berichterstattung gefallen mir nicht mehr. Es soll nicht "Frank und Burki" heißen, sondern "Frank und Daniela", verdammt nochmal! Ich bin soooo neidisch!!!!
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