Mittwoch, 15. April 2009

Warme Brise in Brissie.

Wieder in Australien zu sein ist irgendwie komisch. Es scheint so, als beginne jetzt der Ernst unseres Lebens. Waren die fünf Wochen Neuseeland also nur Urlaub? Mmh, so viele schöne Eindrucke können einen ganz schön verwirren. Ernst heisst in unserem Fall wohl eher keinen Plan zu haben. Aber das ist auch gut so. Wer will schon einen geregelten Tagesablauf? Nee, schon klar.

In Brisbane angekommen, erholen wir uns bei noch leicht tropischem Klima bei unseren Freunden Filip & Anneke aus Hamburg, die hier schon seit über zwei Jahren leben und arbeiten. Ohne Camper, in einem eigenen Zimmer, mit warmer Dusche und Flussblick fühlen wir uns fast wie zuhause. Nur der eigene Pool vorm Gebäude fehlt uns in der Hamburger Neustadt noch.

















Noch wissen wir nicht, wie lange wir hier bleiben werden und was uns erwartet. Aber es dauert nicht lange, schon sehnen wir uns zurück zum Neu-Entdecken und Unabhängigkeitsgefühl on the road. So verbringen wir die erste Woche in Brissie nicht mit Sightseeing, sondern mit der Suche nach dem geeigneten Gefährt, dass uns hoffentlich eine ganze Weile durch den roten Kontinent bringen wird. Gar nicht so einfach, fangen die üblichen Backpacker doch eher in Sydney oder Melbourne mit ihrer Tour an.

In Coolangatta südlich der Goald Coast finden wir dann endlich unser Glück: einen 1981er Toyota Hiace mit Pop-Top. Wenn das kein Luxus ist! Irgendwie scheinen wir uns zu sehr an unseren Cruiza aus NZ gewöhnt zu haben. Jetzt heisst es nur noch, die "Alte Tröte" auf Vordermann bringen und ab dafür. Aber wie wir feststellen mussten, dauert das hier so alles seine Zeit...

Ideal, um vom Balkon aus die wunderbare neue Tierwelt Australiens zu beobachten. Hier ein Possum, das uns ganz schön auf die Palme gebracht hat. Ha, Ha!
















Weitere sehenswerte Vögel, Leguane und Spinnen, die uns im Botanischen Garten und unterwegs begegnet sind.



































































Schick essen gehen kann man in Brisbane auch. Schön aufgebrezelt ging es daher zu Brett Wharf's im Norden der Stadt.




















Ein kleines Highlight war dann unser Osterwochenende auf South Stradbroke Island, wo wir uns zu viert eine Hütte im Rainforest Track in einem Urlaubsresort gemietet hatten. Für uns fast schon normal, für Filip & Anneke endlich mal Urlaub und raus aus der Stadt. Verständlich bei nur 20 Urlaubstagen im Jahr.
















Leider sollte es Regen geben. Egal dachten wir uns und zündeten erstmal den Barbie an.




















Das war das erste Mal in Oz, dass ich selbst den Grillmaster mimen durfte. Leider wollte die extra von uns mitgebrachten Kangaroo-Würtschen kaum jemand probieren. Mmh, bisschen komisch schmecken die ja schon. Nächstes Mal gibt es wieder Kangaroo-Steak - sehr mager und richtig gesund. Versprochen!

Am Strand herrschte dann aber ttrotzdem ganz gut Urlaubsstimmung. Sogar der Lifeguard on Duty sagte uns kurz Bescheid, dass er eine Lunchpause einlegen würde und nahm die rot-gelben Flaggen runter, zwischen denen man Schwimmen sollte, wenn man sich ins Meer stürzte. Wer genau hinsieht, kann sie auf dem Sand pausieren sehen. Ganz schön enstpannt, die Leute hier. In Deutschland würde man erstmal eine Vertretung vorbei schicken...
















In weiter Ferne konnten wir dann noch die Skyline von Surfers Paradise bewundern. Sieht irgendwie aus wie New York am Strand. Mal sehen, was uns dort in naher Zukunft noch erwarten wird.
















Jetzt aber noch zu einem sehr aufregenden Erlebnis in unserer Ferienhütte. Eines morgens trudeln wir halb verschlafen in die Küche und wollen Kaffee kochen und den Toast reinschieben. Doch der Strom ist tot. Was nu? Nein, nicht der Elektriker kam vorbei, sondern ein Tierbändiger, der erstmal zwei sich wärmende Schlangen aus unserem Stromkasten verjagen musste. Schwer giftig waren die auch. Oh Schreck.
















Mitten auf der Insel gab es auch noch einen sehr feucht biotopischen Regenwald zu bestaunen.
Zum Glück musste man nicht durch das grüne Wasser waden, um mit der Natuer "eins" zu werden.
















Zurück auf dem Festland ging es dann zum nahegelegenen Mt. Coot-tha, der einen perfekten Blick über die Stadt bot. Witzigerweise hiess der Berg früher auch mal "One Tree Hill". Die eingefleischten Blog-Leser wissen jetzt, wovon ich rede.
















Am Fusse des Berges erforschten wir in den Brisbone Botanic Gardens interessante Pflanzen - und dass mal wieder bei traumhaftem Wetter.























































Ja, auch in Brisbane gibt es Konzerte. So konnte ich es mir natürlich nicht nehmen, dem Tourstart von Jason Mraz beizuwohnen. Dabei fiel mir etwas auf, was in Deutschland noch so gut wie nie vorgekommen ist. Das Publikum kommt ganz früh zur Show und sichert sich seinen Stehplatz. Gut, das ist nichts Neues. Aber: Die Aussies verlassen diesen Platz dann die nächsten vier Stunden (inkl. Umbaupausen und zwei Support-Acts) nicht mehr. Niemand drängelt nach vorne, keiner holt neue Getränke, keiner geht kurz Luft schnappen. Die Leute stehen wie angewurzelt an ihrem Platz und beschäftigen sich damit, ungefähr jede 5 Sekunden sich selbst zusammen mit ihrer Begleitung zu fotografieren. Jeder zweite läuft mit Blackberry, Fotohandy oder Kamera rum und knipst sich gegenseitig, fragt die Nachbarn, ob sie ein Foto von ihnen machen können und blättert konzentriert die gemachten Fotos ununterbrochen vor und zurück. Und das den ganzen lieben langen Abend. Anstrengend!

Seine besonders schönen Seiten zeigt Brisbane auf den South Bank Parklands. Wo früher die World Expo 1988 stattfand, kann man heute Museen, Art Galleries und die State Library besuchen. Hier ist auch der City eigene Streets Beach zuhause (gesponsert von Langnese - hier unter dem Namen Streets aktiv), an dem sich die Aussies nach der Arbeit entspannen oder mit ihren Kleinen planschen gehen.

















Gut, nicht dasselbe wie die unzäligen Hanburger Beach Clubs, aber hier ist sich zumindest niemand zu cool, im Pool auch wirklich zu schwimmen.
















Absolut klasse sind hier auch die City Cats, die den Brisbane River von unserem derzeitigen zuhause driekt bis in die Stadt abfahren. Und das bis spät in die Nacht. Da fahren die Fähren nach Finkenwerder doch noch ein wenig langsamer...
















Wie der eifrige Blog-Leser bereits weiss, war ich schon einmal in Australien. Schon über drei einhalb Jahre ist es jetzt her, dass ich alleine Down Under bereiste und auch einen kurzen Stopp im Botanischen Garten in dieser Stadt halt machte. Hier ein Erinnerungsfoto vor demselben Baum, vor dem ich jetzt noch einmal posierte. Mann, sah ich damals noch jung aus...

Damals















Heute














Kurz bevor es mit uns weiter die Ostküste entlang geht, musste ich natürlich auch in Australien bei einer Brauerei Halt machen. FourEx ist zwar hier nicht das beste Bier, aber den Durst löscht es allemal!




















So, unsere Tröte ist jetzt ready to go und so sind wir. Gepimpt, geboostet und mit Tip-Top-Innenaustattung geht es morgen nach Byron Bay und Umgebung. Ab in den Süden sozusagen, bevor wir uns dann die Ostküste bis nach Cairns durchschlagen werden. Toi toi toi, oder wie würde man bei uns jetzt dazu sagen?
















Aktueller FARGO-Hörtipp:
Bionic Pixie - You did the NONO
Genau das Richtige für diejenigen, die meinen, Crystal Castles kann noch nicht alles gewesen sein und mal wieder eine Abwechslung zu MGMT und weiteren psychedelischen Elektrorockern brauchen. Als Support von The Kills haben sie mich jedenfalls voll überzeugt. Sehr groovender Beat mit packenden female vocals, die garantiert jeden Club zum Brodeln bringen. Und das aus Auckland, NZ. Weiter so, Mädel!
http://www.myspace.com/bionicpixie

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